Die Rezeption der antiken Kenntnisse von Afrika im Mittelalter

Michael Herkenhoff

In: Bott, G.; Willers, J. (Hrsgb.): Focus Behaim-Globus. Referate des internationalen Kolloquiums im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg - 5.4.-6.4.1990, Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Nürnberg, April 1991.

Eine Beschäftigung mit dem mittelalterlichen Afrikabild (1) ist keine sonderlich interessante Aufgabe. In den geographischen (2) und enzyklopädischen (3) Quellen finden sich immer wieder die gleichen, zumeist wörtlich zitierten Formulierungen antiker und patristischer Autoritäten. Um so dankbarer ist man für Nuancen und abweichende Aussagen. Abwechslungsreicher und eindrucksvoller sind allein die Weltkarten, die "mappae mundi", die die mittelalterlichen Anschauungen über die verschiedenen Regionen der Erde wiedergeben (4).

Diese ernüchternde Feststellung darf nicht den Blick auf charakteristische Züge verstellen, die das mittelalterliche Afrikabild kennzeichnen und die im folgenden erörtert werden sollen. Es wird zu zeigen sein, daß die mittelalterlichen Anschauungen von Afrika geprägt waren durch den Mangel an zeitgenössischen Nachrichten und Informationen, die Beibehaltung grundlegender geographischer Irrtümer der Antike, die Übernahme unklarer Begriffe und widersprüchlicher Aussagen antiker Autoren, die Tradierung zahlreicher Motive der antiken Wunderliteratur sowie die Deformierung und Veränderung antiken Wissens im Mittelalter. Abschließend werden die Ergebnisse dieser Studie noch einmal zusammengefaßt.

Die Erforschung des afrikanischen Kontinents machte im Mittelalter kaum Fortschritte (5). Direkte Kontakte christlicher Kaufleute und Seefahrer zu Afrika beschränkten sich auf einige Küstenstädte im Norden (6). Seit dem Ende des 12.Jahrhunderts umlaufende Gerüchte über christliche Reiche im Süden Ägyptens (7), die sich im 14.Jahrhundert mit der Legende vom Priesterkönig Johannes verbanden (8), blieben vage und ungenau (9). Von den großen Entdeckungsreisen des 13. und 14. Jahrhunderts blieb Afrika unberührt.

Daß sich in mittelalterlichen Enzyklopädien nur wenig Neues über Afrika findet, kann also nicht überraschen. Zusätzlich muß in Betracht gezogen werden, daß diese umfangreichen Kompendien Neuerungen nur wenig aufgeschlossen waren und deren Verfasser sich damit zufrieden gaben, die Ansichten antiker und patristischer Autoritäten möglichst authentisch wiederzugeben (10). Dennoch finden sich gelegentlich Nachrichten über Afrika, die erkennbar über das antike Bildungsgut hinausgehen. Brunetto Latini (13. Jahrhundert) erwähnt in seiner Enzyklopädie die nordafrikanischen Städte Tunis, Septis (= Ceuto) und Bougee (11). Die Kenntnis dieser drei Städte kann nicht verwundern, da mit ihnen die italienischen Seestädte, vor allem Genua und Pisa, einen lebhaften Handel betrieben. Bartholomaeus Anglicus (12) und Gossuin von Metz (13) (beide 13.Jahrhundert) nennen den Norden Afrikas westlich von Ägypten auch Barbarei (Land der Berber) und übernehmen damit die Bezeichnung, die sich bei Kaufleuten und Seefahrern für Nordafrika eingebürgert hatte. Zur Türkenzeit (16.Jahrhundert) sprach man von Barbarenküste und Barbareskenstaaten (14). Nicht erklären kann ich mir, warum auf der Ebstorfer Weltkarte (13. Jahrhundert) der Nordwesten Afrikas Maroggio genannt wird (15). Die Erwähnung der "Abasitae" durch Gervasius von Tilbury könnte auf eine verschwommene Kenntnis des christlichen Kaiserreiches von Axum im Gebiet des heutigen Äthiopien hinweisen (16).

Von diesen wenigen Ausnahmen abgesehen blieb die Darstellung Afrikas der Tradition verhaftet. Nordafrika beschrieb man noch immer in den administrativen Kategorien des Römischen Reiches. Die geographischen, enzyklopädischen und kartographischen Quellen zählten längst untergangene römische Provinzen wie "Mauretania", "Numidia" oder "Libya", Städte wie Karthago und Hippo oder antiken Autoren bekannte Stämme wie Garamanten und Gätuler auf (17). Das südlich der ehemaligen römischen Provinzen angrenzende Gebiet bezeichnete man im Mittelalter in der allgemeinsten Form als "Aethiopia" (18).

Das Fehlen eigener Erkenntnisse und die Fixierung auf das überlieferte antike Bildungsgut hatte zur Folge, daß verfehlte geographische Theorien der Antike immer wieder akzeptiert und tradiert wurden.

Besonders hartnäckig hielt sich im Mittelalter die schon von Parmenides (um 500 v.Chr.) entwickelte Zonenlehre (19). Danach ist die Erde in fünf Zonen unterteilt und das Gebiet zwischen den Wendekreisen infolge übermaßiger Hitze unbewohnbar und unzugänglich. Diese Vorstellung konnten die mittelalterlichen Gelehrten besonders den "Commentarii in Somnium Scipionis" des Macrobius (5.Jahrhundert n.Chr.) entnehmen (20). In zahlreichen Handschriften dieses Werkes finden sich einfache schematische Zonenkarten, die sogenannten Macrobiuskarten. Zwar zweifelten im 13.Jahrhundert Gelehrte wie Albertus Magnus (21) und Roger Bacon (22) das Dogma von der Unbewohnbarkeit der "zona torrida" an, doch sie vermochten nicht, dieses Vorurteil zu erschüttern. Noch im 16.Jahrhundert, nach der Umschiffung Afrikas durch die Portugiesen, zitierten Kosmographen die antike Zonenlehre (23).

Gemäß der antiken Zonenlehre dominierten irrige Ansichten über die Vegetation Afrikas. Südlich der ehemaligen römischen Provinzen nahm man wüste, unfruchtbare und unzugängliche Gebiete an (24), die Möglichkeit eines tropischen Regenwaldes zog niemand in Betracht. Dementsprechend groß war das Staunen der Portugiesen, als sie das Senegalgebiet erreichten. Die Vielfalt pflanzlichen Lebens und der Wasserreichtum dieser Region stimmten nicht mit den tradierten Vorstellungen von Wüsten und Einöden überein, die man zuvor für das Gebiet zwischen den Wendekreisen angenommen hatte (25). Verfehlte Auffassungen bestanden ferner über die Ausdehnung und den Umfang Afrikas. Die Südküste Afrikas nahm man wie in der Antike noch nördlich des Äquators an, so daß die Nord-Süd-Ausdehnung Afrikas, die "latitudo", weit geringer erscheinen mußte als die "longitudo", das heißt die West-Ost-Erstreckung (26). Vor allem die mittelalterlichen Weltkarten spiegeln diese von der Realität vollkommen abweichende Vorstellung wider. Die Größe Afrikas im Vergleich zu Europa und Asien verkannte man gleichfalls. Man sah Afrika als gleich groß (27) oder als kleiner an als Europa (28), obwohl Afrika beträchtlich größer ist.

Die Niltheorie des Ptolemaeus, der die Quellen des Flusses richtig im Süden Afrikas vermutet hatte (29), blieb im Mittelalter unbekannt. Statt dessen orientierte man sich an Plinius, der die Nilquellen im Westen Afrikas, am Atlasgebirge, angenommen hatte (30), oder man folgte Orosius, der den Ursprung des Flusses im Osten, am Roten Meer, ansetzte (31).

Die im Mittelalter rezipierten antiken Autoren stimmten in ihren Angaben über Afrika keineswegs überein, noch waren die von ihnen verwendeten Begriffe völlig eindeutig. Das verschwommene antike Wissen wurde noch zusätzlich durch Elemente der biblischen Geographie (32) verunklärt. Kein zweites Werk bezeugt die daraus resultierende Inkonsequenz des mittelalterlichen Afrikabildes so deutlich wie Isidors "Etymologiae" (33). Der Bischof von Sevilla entnahm den Stoff seiner Enzyklopädie nicht einer einzigen Vorlage, sondern exzerpierte eine Vielzahl unterschiedlicher, einander widersprechender Quellen (34). Die Angaben Isidors über Afrika beruhen somit nicht auf einem geschlossenen, in sich kongruenten System.

Schon in einem zentralen Punkt trifft Isidor keine eindeutige Aussage. Denn den Erdteil südlich des Mittelmeeres nennt er entweder "Africa" oder "Libya" und greift so die Bezeichnungen auf, mit denen in der Antike dieser Kontinent benannt worden war (35). Für beide Namen gibt er mehrere Erklärungen, die der antiken Mythologie oder der Bibelexegese entlehnt sind. Den Begriff "Africa" leitet er einerseits von Afer, einem imaginären Sohn des Abraham und der Cethura (36), andererseits von dem lateinischen Wort "aperta" ab, weil Afrika dem Himmel und der Sonne offen und ohne Schrecken des Frostes sei (37). Mehrere Erklärungen bietet Isidor zur Etymologie des Wortes "Libya". Diesen Begriff leitet er von dem Wind "Libs" oder von Libya, einer Nachfahrin des Jupiter (38) ab, während er die Bevölkerung, die "Libyes" auf Laabim, einen Enkel Noahs, zurückführt (39).

Die im Mittelalter häufige Verwechslung von "Aethiopia" und "India" geht ebenfalls auf die Antike zurück (40). In den "Etymologiae" findet sich die ldentifizierung bzw. Vertauschung beider Regionen bereits angedeutet. Isidor reiht unter die Stämme der "Aethiopes" auch die "Indi" ein (41). Daher nimmt es nicht wunder, daß in spätmittelalterlichen Reiseberichten "Aethiopia" immer wieder mit "India" verwechselt wurde (42).

Auch kleinere Ungereimtheiten sind in der Enzyklopädie Isidors zu finden. So führt Isidor den Stamm der Gätuler auf Hevilo, einen Enkel Noahs, zurück (43). Er kennt sie gleichfalls als Goten, die nach Afrika gekommen seien und dort den Namen geändert hätten (44). Verwirrend sind seine Angaben über die Garamanten. Isidor hebt sie an einer Stelle von den "Aethiopes" ab (45), sieht sie jedoch wenig später als einen Teilstamm der "Aethiopes" (46) an. Isidors "Etymologiae" übten auf das Mittelalter einen kaum zu unterschätzenden Einfluß aus. An die 1000 Handschriften seiner Enzyklopädie hat man gezählt. Die indirekte Wirkung Isidors ist gleichfalls nicht zu verkennen. Spätere Enzyklopädisten wie Hrabanus Maurus (47) (9.Jahrhundert), Bartholomaeus Anglicus (13.Jahrhundert) (48) oder Vinzenz von Beauvais (49) (13.Jahrhundert) schrieben die geographischen Partien der "Etymologiae" nahezu wörtlich aus. Die Legenden der mittelalterlichen Weltkarten sind zu einem großen Teil der Enzyklopädie Isidors entlehnt. Dementsprechend weisen von Isidor abhängige Quellen dieselben Unstimmigkeiten und Widersprüche auf wie die "Etymologiae".

Eine weitere Konstante des mittelalterlichen Afrikabildes sind zahlreiche Motive der antiken Wunderliteratur, die man den naturkundlichen Partien der "Naturalis Historia" des älteren Plinius (1. Jahrhundert n.Chr.), vor allem aber den "Collectanea rerum memorabilium" des Solinus (3.Jahrhundert n.Chr) entnehmen konnte (50). Besonders in entfernten Regionen wie "India" (51) oder "Aethiopia" nahm man in der Antike wie im Mittelalter viele "mirabilia" an, wobei die Annahme einer engen Verbindung zwischen "India" und "Aethiopia" bewirkte, daß im Mittelalter viele Wunder, die man ursprünglich im Fernen Osten angenommen hatte, nach "Aethiopia" transferiert wurden (52). Dort vermutete man Fabelvölker wie die kopflosen Blemnyer, die einbeinigen Skiapodes oder die hundsköpfigen Kynoskephali (53). Die Psalterkarte von London (13.Jahrhundert), die Ebstorfer Weltkarte (13.Jahrhundert) und die Hereford-Karte (13.Jahrhundert) zeigen im äußersten Süden Afrikas - am Rande der bewohnten Welt - eine große Zahl monströser Völker (54). Zu den Stereotypen des mittelalterlichen Afrikabildes sind gleichfalls Berichte über Fabeltiere wie Basilisk (Schlange mit tödlichem Blick), Drache, Einhorn und Amphisbaena (eine doppelköpfige Schlange) zu rechnen. Anderen Tieren schrieb man wundersame, ja magische Eigenschaften zu. So glaubte man, die Hyäne könne die menschliche Stimme nachahmen und würde die Herbeigerufenen dann verschlingen. Wen sie dreimal umtanze, könne sich nicht mehr bewegen (55). Dem Stachelschwein erkannte man die Fähigkeit zu, seine Stacheln zu verschießen und so seine Verfolger abzuschütteln (56). Ein harmloses Tier wie das Gnu stilisierte man zu einer Bestie mit tödlichem Blick (57). Auch Pflanzen und Edelsteine mit magischen und medizinischen Eigenschaften sind Facetten des mittelalterlichen Afrikabildes, die auf antike Autoren wie Plinius und Solinus zurückgehen und im Mittelalter kritiklos rezipiert wurden.

Gut 1000 Jahre schrieb man immer wieder dieselben Quellen aus. Es darf nicht überraschen, daß während eines so langen Zeitraumes das überlieferte Wissen gelegentlich entstellt oder ausgeschmückt wurde. Die antiken Schriftsteller waren in ihren Aussagen keineswegs eindeutig, Mißverständnisse von daher leicht möglich. Gerade mittelalterliche Autoren, die ihre Vorlagen nicht sklavisch abschrieben, sondern sich bemühten, ihre Quellen zu paraphrasieren oder sinngemäß zusammenzufassen, unterlagen der Gefahr, durch gewollte oder ungewollte Änderungen der Tradition neue Sinnzusammenhänge zu schaffen. So veranlaßten die zweideutigen Angaben des Plinius (1.Jahrhundert n.Chr.) über Ägypten und "Aethiopia" den Iren Dicuil (9.Jahrhundert), beide Regionen in einem eigenen Kapitel zu behandeln und so den drei Kontinenten Asien, Afrika und Europa einen vierten Erdteil hinzuzufügen (58). Unklare Äußerungen Isidors (7. Jahrhundert) verleiteten Roger Bacon (13.Jahrhundert), einen großen Teil Afrikas bis zum Atlasgebirge als "Hispania ulterior" zu bezeichnen. Mit diesem Ausdruck benennt der franziskanische Gelehrte das äußerste Gebiet im Westen beidseitig der Meerenge von Gibraltar, während analog dazu der Begriff "India ulterior" die entfernteste Region im Osten meint (59). Grotesk mutet die Darstellung Afrikas bei Gossuin von Metz (13. Jahrhundert) an. Afrika umfaßt in der "Image du Monde" unter anderem Griechenland, Zypern, Sizilien, die Toskana, Neapel, die Lombardei, die Gascogne, Spanien, Katalonien, Galizien, Navarra, Portugal und Aragon, also ganz Südeuropa, sowie Syrien und Jerusalem (60). Auf ein Mißverständnis, vielleicht auch auf eine korrumpierte Handschrift ist die Aussage des Honorius Augustodunensis (12.Jahrhundert) zurückzuführen, daß Afrika im Osten am Indus seinen Anfang nimmt. Der Vedasser des Lucidarius und Gervasius von Tilbury übernahmen am Ende des 12. bzw. zu Beginn des 13.Jahrhunderts diese Version (61). Die in den gleichen Quellen zu findende, wiederum auf Honorius Augustodunensis zurückgehende Auffassung, daß das Meer im Süden Afrikas einem Kochtopf gleiche (62), ist dagegen eine aus der antiken Zonenlehre erwachsene Ausschmückung (63), die aber viel über die sonst nur schwer faßbaren Assoziationen verrät, die die mittelalterlichen Leser und Gelehrten beim Studieren der antiken Texte gewannen.

Die Berichte der antiken Autoren über Afrika wurden im Mittelalter auf einige immer wiederkehrende Stereotypen reduziert, die zu festen Topoi des mittelalterlichen Afrikabildes wurden. Gekennzeichnet durch anachronistische Züge, geographische lrrtümer, innere Widersprüche, Fabelvölker und Überlieferungsfehler hatte dieses Bild mit der historischen und geographischen Wirklichkeit Afrikas nur wenig gemein. Dennoch ist von einer nicht unbeträchtlichen Wirkungsgeschichte der altüberlieferten Vorstellungen auszugehen. Gerade die Reiseberichte des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit zeigen, wie stark Sichtweisen und Denkstrukturen der Reisenden und Entdecker von bereits vorhandenen "Kenntnissen" geprägt und vorstrukturiert waren. Die Ängste und Befürchtungen, aber auch die Erwartungen und Hoffnungen der portugiesischen Seeleute, die im Laufe des 15. Jahrhunderts allmählich die Küste Afrikas erforschten, sind ohne den nachhaltigen Einfluß der Tradition kaum zu verstehen (64). Noch bis ins 16. Jahrhundert wirkte die Überlieferung nach (65), und erst allmählich wurde das tradierte Weltbild, d.h. die antiken Vorstellungen über Afrika, durch empirische Erkenntnisse widerlegt und dadurch auch abgelöst.

Anmerkungen

(1) Vgl.Théophile Simar: La géogrophie de l'Afrique centrale dans l'Antiquité et au Moyen Age. In: Revue Congolaise 3, 1912, S. 1-23, 81-102, 145-169, 225-252, 289-310, 440-441. - Charles de la Roncierre: La Découverte de l'Afrique au Moyen Age. Cartographie et explorateurs (3 Bde.). Kairo 1925-1927. - Alfred Kohler: Die Entwicklung des Afrikabildes im Spiegel der einschlägigen historisch-geographischen Quellen süddeutscher Herkunft. Mschr. Diss. Wien 1967. - Jean Devisse: L'Image du Noir dans l'art occidental (Bd. 2,1). Hrsg. von Ladislas Bugner. Fribourg 1979. - Francois de Medeiros: L'Occident et l'Afrique (Xllle - XVe siècle). Images et représentations. Paris 1985. - Michael Herkenhoff: Der dunkle Kontinent. Das Afrikabild im Mittelalter bis zum 12. Jahrhundert. Pfaffenweiler 1990. Zum geistesgeschichtlichen Hintergrund unerläßlich das enzyklopädische Werk von Lynn Thorndike: A history of magic and experimental science during the first thirteen centuries of our era (8 Bde.). New York 1923-1958. back

(2) Zur mittelalterlichen Geographie vgl. Charles Raymond Beazley: The Dawn of Modern Geography. A History of Exploration and Geographical Science (3 Bde.). London-Oxford 1897-1906. - George Herbert Tinley Kimble: Geography in the Middle Ages. London 1938. - John Kirtland Wright: The Geographical Lore of the Time of the Crusades. A Study in the History of Medieval Science and Tradition in Western Europe. 2. Aufl. New York 1965. - Das geographische Weltbild um 1300. Politik im Spannungsfeld von Wissen, Mythos und Fiktion (Zeitschrift für historische Forschung Beiheft 6). Berlin 1989. - J.R.S. Phillips: The Medieval Expansion of Europe. Oxford-New York 1988. back

(3) Der beste Überblick über die mittelalterlichen Enzyklopädien bei Robert Collison: Encyclopedias: their History throughout the Ages. 2. Aufl. New York-London 1966, S. 44-81. Wichtig Christel Meier: Grundzüge der mittelalterlichen Enzyklopädie. Zu Inhalt, Formen und Funktionen einer problematischen Gattung. In: Literatur und Laienbildung im Spätmittelalter und in der Reformationszeit (Germanistische Symposien Berichtsbande 3). Hrsg. von Ludger Grenzmann und Karl Stockmann. Stuttgart 1984, S. 467-503. back

(4) Vgl. Konrad Miller: Mappaemundi: Die ältesten Weltkarten (6 Bde.). Stuttgart 1895-98. - Leo Bogrow: Die Geschichte der Kartographie. Berlin 1951. - Marcel Destombes: Mappemondes A. D. 1200-1500 (Monumento Cartographica Vetustioris Aevi 1). Amsterdam 1964. - Anna-Dorothea von den Brincken: Mappa Mundi und Chronographia. Studien zur imago mundi des abendändischen Mittelalters. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 24, 1968, S. 118-186. - Leo Bagrow und Raleigh Ashlin Skelton: Meister der Kartographie. 5. Aufl. Berlin 1985. - David Woodword: Medieval Moppaemundi. In: Cartography in prehistoric, ancient and Medieval Europe and the Mediterranean (The History of Cartography Bd. 1). Hrsg. von John Brian Harley und David Woodword. Chicago-London 1987, S. 286-370. - Anna-Dorothea von den Brincken: Kartographische Quellen. Welt-, See- und Regionalkarten (Typologie des Sources du Moyen Age Occidental 51). Turnhout 1988. Nicht benutzt, aber ausdrücklich verwiesen sei auf das nur in wenigen europäischen Bibliotheken greifbare Sammelwerk von Youssouf Kamal: Monumento cartografica Africae et Aegypti (5 Bde.). Kairo 1926-1952. back

(5) Einen komprimierten Überblick über die Kenntnis Afrikas im Mitteialter gibt J.R.S. Phillips (Anm. 2), S. 143-163. back

(6) Zum Handel der Europäer mit Afrika im Mittelalter vgl. Lucien de Mas Latrie: Relations et Commerce de l'Afrique septentrionale ou Maghreb avec les nations chrétiennes au Moyen Age. Paris 1884. - Adolf Schaube: Handelsgeschichte der romanischen Völker des Mittelmeergebiets bis zum Ende der Kreuzzüge. München 1906, Nachdruck Osnabrück 1973, S. 275-316. back

(7) Vgl. Anna-Dorothea von den Brincken: Die Nationes Christianorum Orientalium im Verständnis der lateinischen Historiographie von der Mitte des 12. bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts (Kölner Historische Abhandlungen 22). Köln-Wien 1973, S. 230-287. Umfangreiches Material auch bei Enrico Cerulli: Etiopi in Palestina. Storia della comunità etiopica in Gerusalemme, 2 Bde. Rom 1943. back

(8) Vgl. Ulrich Knefelkamp: Die Suche nach dem Reich des Priesterkönigs Johannes. Dargestellt anhand von Reiseberichten und anderen ethnographischen Quellen des 12. bis 17. Jahrhunderts. Gelsenkirchen 1986. - Ulrich Knefelkamp: Der Priesterkönig Johannes und sein Reich - Legende oder Realität. In: Journal of Medieval History 14, 1988. S. 337-355. back

(9) A.D.v.d.Brincken (Anm.7), S.286. back

(10) Vgl. die Charakterisierung der mittelalterlichen Enzyklopädien durch Chr. Meier (Anm. 3), S. 477-478. Daß die Erkenntnisse der Asienreisenden des 13. Jahrhunderts in mittelalterliche Enyzklopädien nur schwer Eingang fanden, während sie in historischen Darstellungen weit schneller rezipiert wurden, zeigt Folker Reichert: Chinas Beitrag zum Weltbild der Europäer. Zur Rezeption der Fernostkenntnisse im 13. und 14. Jahrhundert. In: Das geographische Weltbild um 1300 (Anm. 2), S. 33-57, bes. S. 33 und 47-48. back

(11) Brunetto Latini: Li livres dou tresor, Livre 1, cap. 124, 2. Hrsg. von Francis J. Carmody. Berkely-Los Angeles 1948, Nachdruck Genf 1975. - Vgl. R. Collison (Anm. 3), S. 63-65, und Christel Meier: Cosmos Politicus. Der Funktionswandel der Enzyklopädie bei Brunetto Latini. In: Frühmittelalterliche Studien 22, 1988, S. 315-356. back

(12) Bartholomaeus Anglicus: De proprietatibus rerum. Frankfurt 1601. Nachdruck Basel 1624, XV 18: "Finis est Europa contra meridiem quae solis mari a Barbaria est divisa." Vgl. L. Thorndike (Anm. 1), Bd.2, S. 401-435, bes. S. 426. - Heinz Meyer: Bartholomäus Anglicus, "De Proprietatibus Rerum". Selbstverständnis und Rezeption. In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 117, 1988, S. 237-274. back

(13) Zugrunde liegt hier die Ausgabe von Prior nach der englischen Übertragung von Caxton 1480. Caxton's Mirrour of the World (Early English Text Society 110). Hrsg. von Oliver Herbert Prior. London-New York-Toronto 1913, Nachdruck 1966, S. 94. Vql. R. Collison (Anm. 3), S. 63. back

(14) L. de Mas Latrie (Anm. 6), S. 1. back

(15) K. Miller (Anm. 4), Bd. 5, S. 55. Vgl. Walter Rosien: Die Ebstorfer Weltkarte (Veröffentlichungen des Niedersächsischen Amtes für Landesplanung und Statistik, Reihe A 11, Bd. 19). Hannover 1952. Hartmut Kugler: Die Ebstorfer Weltkarte. Ein europäisches Weltbild im deutschen Mittelalter. In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 116, 1987, S. 1-29. H. Kugler beklagt, daß die Forschung sich bis jetzt vornehmlich den europäischen Partien der Karte gewidmet hat und die außereuropäischen Weltgegenden nur wenig Interesse gefunden haben. back

(16) Gervasius von Tilbury: Otia Imperalia. In: Scriptores Rerum Bruniswicensium Bd. 1. Hrsg. von Gottfried Wilhelm Leibnitz. Hannover 1707, S. 881-1004, bes. S. 910. - E. Cerulli (Anm. 7), Bd. 1, S. 41, vermutet, daß Gervasius hier - direkt oder indirekt - auf arabische Quellen zurückgegriffen hat, denn "Abasitae" ist von dem arabischen Begriff "al-Habasah" abgeleitet, der sich auf Abessinien bezieht. Zu dieser Enzyklopädie vgl. R. Collison (Anm. 3), S. 5657. back

(17) Wie stark z.B.die afrikaspezifische Nomenklatur der mittelalterlichen Weltkarten antik geprägt war, zeigt die Auflistung von A.D. v.d. Brincken: Mappa mundi (Anm. 4), S. 164. back

(18) z.B. Isidor (Anm.33), XIV5, 14: "Aethiopia... cuius situ ab occiduo Athlantis montis ad orientem usque in Aegypti fines porrigitur, a meridie Oceano, a septentrione Nilo flumine clauditur." back

(19) Vgl. Hugo Berger: Geschichte der wissenschaftlichen Erdkunde der Griechen. 2. Aufl. Leipzig 1903, Nachdruck Berlin 1966, S. 171-221. - Armand Rainaud: Le continent austral: Hypothèses et découvertes. Paris 1893, Nachdruck Amsterdam 1965, S. 35-50. back

(20) Aurelius Theodosius Macrobius: Commentarii in Somnium Scipionis. Hrsg. von James Willis. Leipzig 1970. Vgl. William Henry Stahl: Roman Science: Origins, Developments and Influence to the later Middle Ages. Madison 1962, Nachdruck Westport/Conn. 1978, S. 151-169. back

(21) Albertus Magnus: De Natura Loci(Opera Omnia Tomus V Pars II). Hrsg. von Paul Hossfeld. Münster 1980, Tr. 1 Cap. 6. Albertus stützt sich in seiner Argumentation auf Ptolemaeus und Avicenna. Da im Gebiet zwischen dem nördlichen Wendekreis und dem Äquator viele berühmte Stadte liegen würden, aus denen viele Menschen "ad nos" kämen, müsse Leben zwischen den Wendekreisen möglich sein, wobei es jedoch wegen der Hitze zum Teil mühsam und unangenehm sei. Hierzu F. de Medeiros (Anm. 1), S. 111. - K. Kretschmer (Anm. 32), S. 139-140. back

(22) Roger Bacon: Opus Maius. Hrsg. von John Henry Bridges. Oxford 1897, Nachdruck Frankfurt a.M. 1964, Pars Quarta, S. 30531 1. Vgl. L. Thorndike (Anm. 1), Bd. 2, S. 616-691. back

(23) Vgl.Günther Hamann: Der Eintritt der südlichen Hemisphäre in die Europäische Geschichte. Die Erschließung des Afrikaweges nach Asien vom Zeitalter Heinrichs des Seefahrers bis zu Vasco da Gama (Veröffentlichungen der Kommission für Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften, Heft 6). Graz-Wien-Köln 1968, S. 434-437. - William G.L. Randles: De la terre plate au grobe terrestre. Une mutation épistémologique (1480-1520) (Cahiers des Annales 38). Paris 1980, S. 32-41. back

(24) Dabei ergibt sich in den mittelalterlichen Quellen ein deutlicher Gegensatz zwischen der überstilisierten Fruchtbarkeit Nordafrikas und dem wüsten Charakter von "Aethiopia". F. de Medeiros (Anm 1), S. 73, Anm. 31, betont hinsichtlich der Autoren des 13. Jahrhunderts: "Les vulgarisateurs comme les encyclopédistes opposent généralement cette partie septentrionale qui bénéficie encore du préjugé favorable de richesse agricole et de fécondité, au pays stérile, désertique et inconnu du sud (l'Ethiopie)". back

(25) G. Hamann (Anm. 23), S. 54-55. back

(26) J.K.Wright (Anm.2), S.74. Zum Kenntnisstand der Antike von Afrika vgl. Werner Huss: Die antike Mittelmeerwelt und Innerafrika bis zum Ende der Herrschaft der Karthager und der Ptolemaier. In: Afrika. Entdeckung und Erforschung eines Kontinents (Bayreuther Historische Kolloquien 3). Hrsg. von Heinz Duchhardt, Jörg A. Schlumberger und Peter Segi. Köln-Wien 1989, S. 1-30, und der in dem gleichen Tagungsbericht veröffentlichte Beitrag von Jehan Desanges: Rom und das Innere Afrikas, S. 31-50, bes. S. 50-51 (zu den antiken Auffassungen von der Gestalt Afrikas). back

(27) Augustinus: De civitate Dei. 5. Aufl. Hrsg. von Bernhard Dombart und Alfons Kalb. Leipzig 1938-39, Nachdruck Stuttgart 1981 XVI 17. Das T-Schema des Augustinus - Asien ist so groß wie Afrika, und Europa zusammen und nimmt die ganze östliche Hälfte des Orbis ein - wird in nahezu jeder mittelalterlichen Enzyklopädie zitiert und am deutlichsten von den kleinen, schematischen T-Karten umgesetzt. back

(28) Plinius: Naturalis Historia. Hrsg. von Harris Rackham. London-Cambridge/Mass. 1958ff., VI 38,208-210. Europa, der größte Erdteil, nimmt nach seiner Berechnung ein Drittel und ein Achtel des orbis ein, Asien ein Viertel und ein Vierzehntel, Afrika nur ein Fünftel und ein Sechzigstel. Daß Afrika der kleinste Kontinent sei, behaupten im Mittelalter u.a. Ranulph Higden: Polychronicon (Rerum Britannicorum Scriptores 41, Bd. 1-9). Hrsg. von Churchill Babington. London 1865-86, 17, 18 (Plinius folgend) und Vinzenz von Beouvais (Anm. 49), Speculum Naturale XXX 14, Sp. 2409: "Est autem illa pars mundi, quae Africa dicitur minor spacio, quam Asia, vel Europa..." back

(29) Vgl. Brigitte Postl: Die Bedeutung des Nil in der römischen Literatur. Mit besonderer Berücksichtigung der wichtigsten griechischen Autoren (Dissertationen der Universität Wien 40). Wien 1970, S.30-32. back

(30) Plinius (Anm.28), V 1O, 51-55. Zu dieser Theorie B. Postl (Anm. 29.), S. 23-25. back

(31) Orosius: Historiarum adversum paganos Libri VII (Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum Bd. 5). Hrsg. von Karl Zangenmeister. Wien 1882, 12, 28-33. Vgl. Yves Janvier: La Géographie d'Orose. Paris 1982. - Yves Janvier: La Géographie de l'Afrique du Nord chez Orose. In: Bulletin Archéologique N.S. 18, 1982, S. 135-151. back

(32) Giovanni Marinelli: Die Erdkunde bei den Kirchenvätern. Leipzig 1884. Besser Konrad Kretschmer: Die physische Erdkunde im christlichen Mittelalter (Geographische Abhandlungen 4/1. Hrsg. von Albrecht Penck). Wien-Olmütz 1889. - Wanda Wolska-Conus: Geographie. In: Reallexikon für Antike und Christentum Bd. 10 (1978), Sp. 152-222. back

(33) Isidor von Sevilla: Etymologiarum sive Originum Libri XX. Hrsg. von Wallace M. Lindsay. Oxford 1911, Nachdruck Oxford 1962; grundlegend Jacques Fontaine: Isidore de Seville et la culture classique dans l'Espagne wisigothique. 2. Aufl. Paris 1983. back

(34) Vgl. Hans Philipp: Die historisch-geographischen Quellen in den "Etymologiae" des Isidorus von Sevilla (Quellen und Forschungen zur alten Geschichte und Geographie. Hrsg. von Wilhelm Sieglin, Heft 25 (Teil 1), Heft 26 (Teil 2). Berlin 1912-13. back

(35) Isidor (Anm.33), XIV 5, 1-2. Im Mittelalter wurden beide Begriffe verwendet, wobei allerdings "Africa" der weitaus häufiger benutzte war. Siehe dazu Jürgen Fischer: Oriens-Occidens-Europa. Begriff und Gedanke "Europa" in der späten Antike und im frühen Mittelalter (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz 15). Wiesbaden 1957, S. 21, Anm. 104. back

(36) Isidor (Anm.33), IX 2, 115; XlV 5,2. Diese Etymologie beinhaltet noch einen weiteren Widerspruch des mittelalterlichen Afrikabildes, auf den F. de Medeiros (Anm. 1), S. 122-128, aufmerksam gemacht hat. Afer ist ein Nachkomme Abrahams, also auch Sems, des ältesten Sohnes Noahs, während man sonst die Bevölkerung Afrikas gemäß der Noachidentradition von Cham, dem jüngsten Sohn Noahs, ableitete. Zu den Noachiden umfangreiches Maierial bei Arno Borst: Der Turmbau von Babel. Geschichte der Meinungen über Ursprung und Vielfalt der Sprachen und Völker (4 Bde.). Stuttgart 1957-1963. back

(37) Isidor (Anm. 33), XIV 5,2. back

(38) Isidor (Anm.33), XIV 5,1. back

(39) Isidor (Anm.33), IX 2,19. back

(40) Beispiele für die entsprechenden Verwechslungen in der Antike nennt Th. Simar (Anm. 1), S. 10. back

(41) Isidor (Anm. 33), IX 2,128. back

(42) Vgl. U. Knefelkamp: Suche nach dem Reich (Anm. 8), S. 64, 74-76. back

(43) Isidor (Anm. 33), IX 2,115. back

(44) Isidor (Anm. 33), IX 2,118. back

(45) Isidor (Anm. 33), IX 2,125. back

(46) Isidor (Anm. 33), IX 2,128. back

(47) Hrabanus Maurus: De rerum naturis. In: Migne Patrologia Latina 111. Der geographische Teil befindet sich in Buch XII, Kap. 4, Sp. 335-353. - Vgl. Elisabeth Heyse: Hrabanus Maurus' Enzyklopädie "De rerum naturis". Untersuchungen zu den Quellen und zur Methode der Kompilation (Münchener Beiträge zur Mediävistik und Renaissance-Forschung 4). München 1969. back

(48) Bartholomaeus Anglicus (Anm.12), XV, Sp.624-715. back

(49) Vinzenz von Beauvais: Speculum Maius. Douai 1624, Nachdruck Graz 1964. Geographische Informationen enthalten das Speculum Naturale XXXII 1-21, Sp. 2399-2415, und das Speculum Historiale I 52-94, S. 24-35. Vgl. L. Thorndike (Anm. 1), Bd. 2, S. 457-476. back

(50) Julius Solinus: Collectanea rerum memorabilium. 2. Aufl. Hrsg. von Theodor Mommsen. Berlin 1895. back

(51) Vgl. zum mittelalterlichen Indienbild Helmut Gregor: Das Indienbild des Abendlandes bis zum Ende des 13. Jahrhunderts (Wiener Diss. aus dem Gebiete der Geschichte 4). Wien 1964. - Klaus Karttunen: The Country of Fabulous Beasts and Naked Philosophers. India in Classical and Medieval Literature. In: Arctos 21, 1987, S. 43-52. back

(52) J.K. Wright (Anm. 2), S. 303-304. back

(53) Vgl. zu den Monster- und Fabelvölkern Robert Wittkower: Marvels of the East. A Study in the History of Monsters. In: Journal of the Warburg and Courtauld Institutes 5, 1942, S. 159-197. - Friedrich Pfister: Von den Wundern des Morgenlandes. In: Deutsches Jahrbuch für Volkskunde 1, 1955, S. 127-146, jetzt auch ders.: Kleine Schriften zum Alexanderroman (Beiträge zur klassischen Philologie, Heft 61). Meisenheim 1976, S. 120-142. - John B. Friedman: The Monstrous Races in Medieval Art and Thought. Cambridge/Mass.London 1981. - Albrecht Perrig: Erdrandsiedler oder die schrecklichen Nachkommen Chams. Aspekte der mittelalterlichen Völkerkunde. In: Die andere Welt: Studien zum Exotismus. Hrsg. von Thomas Koebner und Gerhart Pickerodt. Stuttgart 1987, S, 31-87. back

(54) K. Miller (Anm.4), Bd.3, S. 37-43 (Psalterkarte von London); Bd. 4 (Herefordkarte); Bd. 5 (Ebstorfer Weltkarte). back

(55) Vinzenz von Beouvais (Anm.49), Speculum Naturale XIX 61, Sp. 1415-6. - Bartholomaeus Anglicus (Anm. 12), XVIII 59. back

(56) Isidor (Anm.33), XII 2,135. - Vinzenz von Beouvais (Anm.49), Speculum Naturale XIX 63, Sp. 1417. back

(57) Vinzenz von Beouvais (Anm.49), Speculum Naturale XIX 33, Sp. 1401. back

(58) Dicuil: Liber de mensura orbis terrae (Scriptores Latini Hiberniae VI). Hrsg. von James J. Tierney. Dublin 1967, Kap. 4. - Vgl. Patrick Gautier Dalché: Tradition et renouvellement dans la représentation de l'espace géographique au IXe siécle. In: Studi Medievoli, ser. III 24,1, 1983, S. 121-165. back

(59) Roger Bacon (Anm. 22), S. 292: "Citerior igitur Hispania a Pirenaeis montibus usque ad Carthaginem porrigitur: sed ulterior transit Gaditanum fretum usque in provincias Africae. Unde extenditur ultra Gades Herculi et attingit montem Atlantem." back

(60) Caxtons' Mirrour of the World (Anm.13), S. 93. Dieser Fehler findet sich nicht nur in dem von Caxton 1480 besorgten Druck, sondern in jeder Handschrift der drei Versionen dieser Enzyklopädie, wie 0. Prior (Anm. 13), S. XVI, in der Einführung zu seiner Ausgabe erläutert. back

(61) Honorius Augustodunensis: Imago Mundi, Liber I, cop.30. Hrsg. von Valerie E. Flint. In: Archives d'Histoire Doctrinale et Littéraire du Moyen Age 49, 1982, S. 7-153, bes. S. 63. - Gervasius von Tilbury (Anm. 16), S. 918. - Lucidarius. Aus der Bediner Handschrift, hrsg. von Felix Heidlauf (Deutsche Texte des Mittelalters, Bd. 27). Berlin 1915, S. 16. Die Ostgrenze Afrikas bildete nach herkömmlicher Auffassung im Mittelalter der Nil, so daß hier eine Verschreibung "Indus-Nilus" naheliegt. back

(62) Honorius Augustodunensis (Anm.61), S. 64. - Gervasius von Tilbury (Anm. 16), S. 919. - Lucidarius (Anm. 61), S. 17. back

(63) Auch Claus Riessner: Dante und das geographische Weltbild seiner Zeit. In: Deutsches Dante Jahrbuch 55-56, 1980-81, S. 242-285, bes. S. 280, betont, daß diese Ansicht sich erst im Laufe des Mittelalters herausgebildet habe. back

(64) Vgl. G. Hamann (Anm.23), S. 23-28, 49-56. back

(65) G. Hamann (Anm. 23), S. 418-443, zeigt, daß die portugiesischen Entdeckungen keinen vollständigen Umschwung des Weltbildes bewirkten. Neben Schriftstellern und Kartographen, die die neuen Erkenntnisse in ihre Werke aufnahmen und würdigten, gab es eine seiner Einschatzung nach nicht minder einflußreiche Richtung, die sich um die portugiesischen Entdeckungen nicht oder nur wenig kümmerte und statt dessen noch bis ins 16. Jahrhundert das überlieferte Weltbild vertrat. back


Last modified: Mon Jun 23 00:40:20 CEST 2008